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Klänge des Universums: Grandioses Osterkonzert der Bläserphilharmonie

Sie haben sich Großes vorgenommen und Großes geleistet. Tobias Schmid ist es gelungen, seine Musikerinnen und Musiker zu Höchstleistungen zu motivieren.

Sich ein Werk wie die Orchestersuite „Die Planeten“ für Symphonieorchester in der Bearbeitung für Blasorchester auszusuchen, bedeutet eine enorme Herausforderung, die die Musiker der Bläserphilharmonie unter der Führung eines überzeugenden Dirigenten nur zu gerne Jahr für Jahr annehmen. Um seine ausgezeichneten Musiker zu fordern, ist Tobias Schmid stets auf der Suche nach außergewöhnlichen Werken. Das Publikum scheint dies zu schätzen, denn auch in diesem Jahr war der Zuschauerraum voll treuer Freunde der anspruchsvollen symphonischen Blasmusik.

Erstmals war auch die Stadthalle atmosphärisch ausgeleuchtet und verbreitete schon von weitem Konzertstimmung.

Auch wenn „Die Planeten“ der Höhepunkt des Abends waren, ließ der erste Konzertteil nichts vermissen. Der „William Blueheart Marsch“ von Rudy Böhmer und die „Hymne an die Musik“ von Serge Lancen rahmten das Werk der Extraklasse „Angels in the architecture“ von Frank Ticheli ein. Die Darstellung der Gegenpole menschlicher Existenz, dem Göttlichen und dem Bösen wurde eindringlich herausgearbeitet. Engelsgleicher Gesang der Sopranistin Sabine Seidl, ein hebräisches Friedenslied und weitere Darstellungen des Lichts standen im Gegensatz zu temporeicher, turbulenter und stark rhythmisierter Musik als Symbol für Dunkelheit und Tod.
Vom tröstlichen Gesang des Engels zu den Tatsachen auf der Erde wurden die Zuhörer mitten hinein in die Katastrophe um den Öltanker „Prestige“  von 2002 versetzt, die in der Symphonie „Marea Negra“ vertont wurde. Das einsame Klingeln der Schiffsglocke, das Ächzen des Rumpfs, die Ruhe nach dem Untergang und die Hoffnung auf ein Leben danach konnte bildhaft miterlebt werden.[space height="5"] [quote width="auto" align="none" border="#666" color="#666" title=""] "7 Planeten im Konzertsaal [/quote]

Ohne Videotechnik, sondern plastisch sichtbar schwebten die 7 Planeten im Konzertsaal. Dank Edeltraud Sailer und Gabi Mordstein waren die Eigenarten des Mars, eines Uranus oder des Saturns mitsamt Ring sichtbar. So sichtbar die Unterschiede waren, so hörbar hat der Komponist  Gustav Holst jedem Planeten musikalisch einen Charakter zugeordnet.  Die Anforderungen an den Dirigent und die Musiker waren enorm und wurden von allen Beteiligten souverän bewältigt. Die Macht des Kriegsgottes Mars, die Mystik eines Neptun, die Magie des Uranus oder die Fröhlichkeit des Jupiters, all dies zauberte die Bläserphilharmonie auf die Bühne und erntete begeisterte Beifallsstürme.

Für den Klarinettensatz um Konzertmeisterin Heike Mayr-Hof scheint es keine Grenzen des Machbaren zu geben. Beseelt gelang es der Oboistin Gabi Mordstein und Helene Giss am Englisch Horn, jeden Satz mit ausdrucksvollen Solos zu bereichern. An der Spitze des Holzsatzes zu agieren gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben. Franziska Mayr an der Es-Klarinette setzte dabei Maßstäbe und brilliert zusammen mit dem ausgezeichneten Flötensatz unter Barbara Mayr. Oft wie entfesselt und mit bemerkenswerter Kondition spielten die Trompeter um Katharina Briegel. Schließlich galt es noch bei „Star Wars“ als Zugabe, hohe Erwartungen zu erfüllen. Das klangliche Fundament sicherten die Posaunen unter der Führung von Sebastian Weiß zusammen mit den Tubisten Delia Geißler und Benedikt Bucher.

Die Bezeichnung „Schlagzeuger“ wird den Musikern der Bläserphilharmonie schon längst nicht mehr gerecht. Mittlerweile gehören Geigenbögen, Weingläser, sämtliche Arten von Mallets, Gongs und Trommeln genauso zum Instrumentarium, wie die 8 Pauken. Die sechs Musiker konnten durch ausgefeilte Klangfarben aber auch durch kraftvolles Zupacken überzeugen.
Erst nach „Star Wars“ als erste Zugabe kündigte Tobias Schmid das letzte Stück des Abends an: einen eindringlichen Apell für Frieden, aktueller denn je, „Give us peace“.
Ruhig und erfüllt ging ein eindrucksvoller Konzertabend zu Ende, der, wie schon so viele, noch lange nachklingen wird.

 

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