Einen märchenhaften Konzertabend bereiteten die Bläserphilharmonie und ihre Solisten: Stephan Gerblinger (Posaune) und Michael Ahne (Vibraphon, Percussion). Dirigent Tobias Schmid, der die Bläserphilharmonie im letzten Jahr in den Rang eines Höchststufenorchesters führte, freute sich mit ...
Einen märchenhaften Konzertabend bereiteten die Bläserphilharmonie und ihre Solisten: Stephan Gerblinger (Posaune) und Michael Ahne (Vibraphon, Percussion). Dirigent Tobias Schmid, der die Bläserphilharmonie im letzten Jahr in den Rang eines Höchststufenorchesters führte, freute sich mit den Solisten.
Nein, es ist keine Lüge – und Pinocchio bräuchte sich nicht zu schämen und wieder mal fürchten, dass seine Nase noch länger würde: Die Bläserphilharmonie Wertingen bereitete ihren Zuhörern beim Osterkonzert einen märchenhaften Abend, der den Erwartungen an das beste Höchststufenorchester Deutschlands in vollem Umfang gerecht wurde. Dieser hohe Titel, den sich das Orchester vor knapp einem Jahr beim Deutschen Musikfest in Chemnitz erspielt hatte, scheint die rund 60 Instrumentalisten um Dirigent Tobias Schmid anzuspornen, sich noch mehr zu steigern, um den hohen Standard zu halten. Konzerte wie das am vergangenen Sonntag sind deshalb immer eine Bewährungsprobe und eine Herausforderung, das Erreichte auszubauen.
So trägt die jahrzehntelange Arbeit der Stadtkapelle Wertingen, deren sinfonisches Erwachsenenorchester die Bläserphilharmonie ist, inzwischen Früchte von professionellem Ausmaß. Die Stadtkapelle hat in stetiger Zusammenarbeit mit der Musikschule Wertingen Talente hervorgebracht, die auf dem Weg zum Berufsmusiker fähig sind, ganze Konzertteile als Solisten zu bestreiten. Davon profitieren das Orchester und das Publikum gleichermaßen. Letzteres hat den Genuss und das Orchester die Aufgabe, die Solisten in präziser Weise zu stützen und zu unterstützen. So wurden die Solopartien von Michael Ahne – „Concerto for Percussion / Solo and Wind Ensemble“ von Gary D. Ziek – und Stephan Gerblinger – „Concerto for Trombone“ von Derek Bourgeois – zum wahren Hörerlebnis. Ahne beeindruckte ebenso wie Gerblinger mit ständigen Takt- und Tempiwechseln, denen hohes exaktes technisches Können vorausgesetzt werden muss. Die Musikalität und Einfühlung in die Interpretation ist jedoch das Salz in der Suppe, die die Solisten im Verein mit Dirigent Tobias Schmid richtig zu würzen wussten. Der Percussion-Student Michael Ahne erwies sich als Multitalent, das ohne Mühe vom Vibraphone zur Trommel, Marimba und anderen Percussioninstrumenten wechseln kann. Stephan Gerblinger, ebenfalls Musikstudent, lies seine Posaune trällern und singen wie ein Bassbariton auf der Opernbühne, dem Gerblinger allein schon von der Statur her alle Ehre machen könnte.
Spaß beiseite – diese beiden jungen Solisten zeigten, dass sie die besten Voraussetzungen für einen Berufsmusiker haben und das Publikum in der voll besetzten Stadthalle bestärkte sie mit riesigem Applaus auf diesem Weg.
Teil zwei des Osterkonzerts war nicht minder spannend. Jetzt konnten sich die Besucher in die einzelnen Register des Orchesters einhören, die tonangebenden Stimmen wie die von Konzertmeisterin Heike Mayr-Hof (Klarinette), Barbara Mayr (Flöte) oder Gabi Mordstein (Oboe) herausfiltern. Das Orchester, das Tobias Schmid vor einigen Jahren von Alt-Meister Musikdirektor Manfred-Andreas Lipp übernommen und nun nach seinem Verständnis zu einem jungen einfühlsamen Klangkörper umgebaut hat, ist in der glücklichen Lage aus sehr vielen soliden bis hervorragenden Einzelmusikern und -musikerinnen schöpfen zu können. Was sie verbindet ist neben Musikalität Fleiß, Disziplin, Leidenschaft natürlich Spielfreude, die das Wesen eines Konzertabends bestimmt.
Das passende märchen- und mythenhafte Programm gefiel dem Publikum, zumal neben der Bühne Märchenszenen auf Leinwand gezeigt wurden und Stadtrat Ludwig Klingler als Märchenerzähler – ganz im Stil eines Großvaters im Lehnsessel – die Geschichte von Pinocchio in Szene setzte, dem kleinen hölzernen Lügenbold mit der langen Nase. Dem Orchester gab die Geschichte von Carlo Collodi genug Stoff, alle Seiten seiner Musikalität und seines Könnens darzustellen. Auch Szenen aus „Der Zauberer von OZ“ oder von den „Hobbits“ erwiesen sich, umgesetzt in sinfonische Musik, als Publikumsrenner.
So war es kein Wunder, dass das Orchester erst nach einer heftig eingeforderten Zugabe – „Starwars“ - und nach einem Geburtstagsständchen für den 18 Jahre alt gewordenen Percussionisten Matthias Schäffler die Bühne verlassen durfte.
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