Benefizkonzert der Bläserphilharmonie
Die Stadthalle war nur durch ein paar wenige Kerzen und die Pultleuchten für die Musiker erhellt. Die Besucher des Candlelight Konzerts der Bläserphilharmonie kamen von draußen, wo ebenfalls die Straßenbeleuchtung während der Shopping Nacht dunkel war, in einen stimmungsvoll vorbereiteten Konzertraum.
Nachdem die Stadtpfarrkirche immer noch eingerüstet ist, hat sich das Orchester entschieden, auf die Stadthalle auszuweichen. Trotzdem folgten überwältigend viele Musikliebhaber der Einladung zu dem besonderen Konzert, das Stadtpfarrer Ruppert Ostermayer mit seinen besinnlichen Texten bereicherte. Zu Beginn brachte er symbolisch Licht in die dunkle Halle, indem er die Bühne mit Kerzen erleuchtete.
Passend zu den Musikstücken ging Stadtpfarrer Rupert Ostermayer in seinen Ansprachen auf die aufwühlende Herbstzeit, speziell nach Allerheiligen, ein, in der der Mensch sich in einer Phase befindet, in der er in sich gehen und Rückschau halten sollte. Das bewusste Wahrnehmen der Jahreszeiten mit angenehmen und unangenehmen Seiten gehören dabei genauso zu unserem Leben, wie die vier Elemente, Feuer, Erde, Wasser und Luft.
Nach dem ersten Werk „Andante Festivo“ von Jean Sibelius stand der berühmte „Trauermarsch“ von Frederic Chopin auf dem Programm. Packend und großartig kommt dieser Trauermarsch daher. Der 3. Satz aus der 2. Klaviersonate op.35 erklingt mit zwei unruhigen, seltsam kombinierten Akkorden, die wie unerschütterlich monoton geschlagene Kirchenglocken klingen. Sie dringen auf eine unvergessliche Weise durch Mark und Bein.
Unvergessen bleibt für uns alle auch der Tsunami und das Erdbeben von Japan im Jahr 2011. Um das Gedenken an die Opfer aufrechtzuerhalten, schufen eine Gruppe japanischer Posaunisten die Komposition „A Song for Japan“. Mit ausdrucksvollen Soli sorgten der Hornist Alexander Körner und der Posaunist Sebastian Weiß für ein emotionales Erlebnis.
Reinerlös zu Gunsten der Renovierung der Stadtpfarrkirche
Das thematische Herzstück des Abends war die Komposition „Out of Darkness, into the Light“ von Philip Sparke. Überzeugend interpretierten die Musiker den melancholischen Beginn als Ausdruck für die Zweifel die sich im Verlauf des Stücks in Zuversicht und Freude kehren. Tobias Schmid gelingt es stets die nötigen Emotionen und die richtige Klangmischung und Kraft aus dem Orchester abzurufen. Kein Takt bleibt ohne Interpretation, keine Dissonanz ohne Tiefe und gelebte Auflösung.
Mit einer Zugabe ging ein kurzweiliger Konzertabend zu Ende, der nunmehr seit vier Jahren zum festen Bestandteil des Konzertreigens gehört.
Ein besonderes Anliegen des Präsidenten der Stadtkapelle Wertingen Christian Hof und der Bläserphilharmonie war der karitative Effekt dieses Konzerts. Den Reinerlös der Spenden geht an die Kirchenverwaltung zur Renovierung der Stadtpfarrkirche St. Martin.
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